Weihnacht 2024

Predigt

Weihnachten – das ist für viele von uns eine Zeit des Gebens, des Zusammenseins mit Familie und Freunden und des Feierns. Aber lassen wir uns heute einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken, wie Weihnachten in einer Welt aussieht, die immer digitaler wird. In einer Welt, in der Selfies, Hashtags und Posts oft mehr Aufmerksamkeit bekommen als echte Begegnungen und Momente.

Stellt euch vor, Maria und Josef hätten Instagram gehabt. Vielleicht hätten sie ein Bild aus dem Stall gepostet, mit dem Hashtag „#NoRoom“, als sie keinen Platz in der Herberge fanden. Und das Bild von der Krippe? Wahrscheinlich wäre es mit einem Hashtag wie „#BabyJesus #FirstChristmas #Krippe“ durch die Feeds geflogen. Viele Likes, keine Frage! Aber was wäre wirklich wichtig an diesem Bild? Was will uns Weihnachten wirklich sagen?

Weihnachten erinnert uns daran, dass Gott nicht in einem Palast oder einem glamourösen Hotel zur Welt gekommen ist, sondern in einem bescheidenen Stall. In der Krippe, unter einfachen Umständen, tritt er in unsere Welt ein. Das größte Geschenk der Welt, und es kommt in einem Moment der Einfachheit und Demut. Was für ein Kontrast zur hektischen und oft oberflächlichen Welt, in der wir leben. Weihnachten zeigt uns: Das, was wirklich zählt, ist nicht der äußere Schein, nicht das, was wir posten oder zeigen, sondern das, was wir im Herzen tragen.

Und wenn wir über Geschenke sprechen – die vielen, die wir in dieser Zeit bekommen und geben – denken wir daran: Die besten Geschenke sind nicht immer die teuersten. Manchmal sind es die kleinen, von Herzen kommenden Gesten, die den größten Wert haben. Ein Lächeln, ein aufrichtiges Gespräch, ein Moment der Zeit, den wir füreinander nehmen. Vielleicht könnten wir in diesem Jahr unseren Freunden und unserer Familie nicht nur ein „Gefällt mir“ im digitalen Raum geben, sondern auch ein echtes „Ich bin für dich da“ in der realen Welt. Vielleicht können wir aufhören, ständig nach dem perfekten Geschenk zu suchen und uns darauf konzentrieren, die Beziehungen, die wir haben, zu pflegen und zu vertiefen.

Die Welt von heute ist voller Ablenkungen. Unsere Handys sind ständig in der Nähe, und Social Media kann uns oft dazu verleiten, mehr auf das zu achten, was gerade passiert, als auf das, was wirklich wichtig ist. Was, wenn wir uns zu Weihnachten eine Auszeit von unseren Bildschirmen gönnen und einfach mal die Wunder um uns herum wahrnehmen? Denkt an die Hirten, die bei der Geburt Jesu auf dem Feld standen. Stellt euch vor, sie hätten Snapchat gehabt: „Schaut mal, wir sind gerade bei der Geburt des Messias! "#HeavenlyHosts #FirstSelfieWithJesus" – das wäre sicher eine Sensation gewesen! Aber was, wenn sie sich einfach dem Wunder hingegeben hätten, ohne es sofort mit der ganzen Welt zu teilen? Vielleicht sollten wir es ihnen gleichtun: Die echten Wunder des Lebens müssen nicht immer sofort mit der ganzen Welt geteilt werden. Manchmal geht es darum, im Moment zu leben und sich zu besinnen.

Weihnachten ist eine Zeit der Gemeinschaft. Doch in einer Welt voller Bildschirme verlieren wir manchmal den Blick für die Menschen direkt um uns herum. Wie oft sind wir mit unseren Handys beschäftigt, während wir mit anderen zusammen sind? Wie oft verbringen wir mehr Zeit damit, durch soziale Netzwerke zu scrollen, als uns wirklich auf unser Gegenüber einzulassen? Lasst uns Weihnachten als Gelegenheit nutzen, offline zu gehen. Vielleicht schaffen wir eine „Handy-freie Zone“ – am Esstisch, beim Spielen oder einfach beim Miteinandersein. Vielleicht entdecken wir dabei, dass der Moment, in dem wir zusammen sind, wertvoller ist als jeder Post oder jedes Bild, das wir teilen könnten.

Denn Weihnachten ist mehr als ein Tag im Jahr – es ist eine Haltung, eine Einstellung. Es geht darum, Liebe und Freude zu verbreiten – nicht nur durch unsere Posts, sondern durch unsere Taten. Wenn wir wirklich die Botschaft von Weihnachten leben wollen, dann sollten wir das tun, was die Engel den Hirten verkündeten: „Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen!“ Es sind nicht die digitalen Likes oder die vielen Kommentare, die uns den Frieden bringen. Es ist die echte, von Herzen kommende Liebe, die wir miteinander teilen.

In einer Welt, die von Oberflächlichkeiten geprägt ist, erinnert uns Weihnachten daran, dass es die unsichtbaren Dinge sind, die zählen: die Liebe, die wir geben, die Beziehungen, die wir pflegen, die Momente, in denen wir innehalten und uns wirklich begegnen. Weihnachten lädt uns ein, aus der digitalen Welt auszutreten und die echte, persönliche Verbindung zu suchen – zu unseren Mitmenschen und zu Gott.

Lasst uns in diesem Jahr Weihnachten nicht nur feiern, sondern auch leben – offline und mit Herz. Lasst uns die Freude und das Licht, das Gott in die Welt gebracht hat, nicht nur in unseren Postings, sondern vor allem in unseren Taten und Beziehungen weitergeben. Weihnachten ist das Fest der Liebe, und die beste Art, diese Liebe zu feiern, ist, sie miteinander zu teilen – hier und jetzt.

Frohe Weihnachten und gesegnete Festtage!

Text: Franziska Egger & KI